Altersempfehlung von Rubinsplitter

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    „Ab welchem Alter empfiehlst du deine Bücher?“

    „Kann meiner Elfjährigen deine Reihe schon zugemutet werden?“

    Solche Fragen werden mir oft gestellt. Und wie JK Rowling schon damals zu den Harry Potter Büchern empfahl, die Leser sollten zusammen mit dem Protagonisten heranwachsen, kann ich darauf keine allgemeingültige Antwort geben.

    Es gibt Zwölfjährige, die bekommen am liebsten noch vorgelesen und sind sehr sensibel. Eine bücherverschlingende Elfjährige, die die Heiligtümer des Todes (Harry Potter Band 7, JK Rowling) bereits durchgelesen hat, wird sich durch den finalen Band der Rubinsplitterreihe kaum schockieren lassen. Viele Teenager lesen emotional belastende Bücher wie bspw. Das Schicksal ist ein mieser Verräter (John Green) über sterbende und todkranke Jugendliche. Da habe ich oft den Eindruck, wir Eltern würden unsere Kinder gern vor dem Leben bewahren, aber sie wissen längst, wie es wirklich ist und sind vielleicht viel reifer, als wir ihnen zutrauen. Ich zB habe als Jugendliche mit Begeisterung die Kay Scarpetta Krimiromane von Patricia Cornwell gelesen, in denen Leichen und deren Verwesungsstadien eine zentrale Rolle spielen. Mich hat das so fasziniert, dass ich sogar Gerichtsmedizinerin werden wollte (wovon, wie ihr wisst, nur der letzte Teil wahrgeworden ist – ich bevorzuge quietschlebendige Kinder). Dennoch könnte ich ja nun nicht behaupten, die Romane seien generell für Vierzehnjährige empfehlenswert. Es kommt eben darauf an …

    Dass Rubinsplitter von Band eins bis vier so unterschiedliche Altersgruppen anspricht, liegt vermutlich daran, dass es ursprünglich als Kinderbuch geplant war. Die Dynamik und das Erwachsenwerden von Ruby, Kai und Ali im Zeitraffer über die vier Rubinsplitterbände, war eigentlich nicht so geplant. Schnell wurde mir aber klar, dass ich das Ende, welches mir von Anfang an richtig schien, mit Kindern als Hauptfiguren nicht in der Form erreichen konnte. Zusätzlich entwickelten meine Charaktere eine Tiefe und Persönlichkeit, die man so nicht planen kann, die einfach ist. 

    Sarah (Trimagie) bezeichnete Rubinsplitter einst als überraschend tiefgründiges Fantasyabenteuer. Das ist nicht nur ein Kompliment für mich, sondern auch die Antwort auf: „Bis zu welchem Alter ist Rubinsplitter empfehlenswert?“ Das ist nämlich die tolle Nachricht: Es gibt keine Grenze nach oben. Ich denke, ich lüge nicht, wenn ich behaupte, trotz meiner jungen Zielgruppe, ist meine Hauptleserschaft eher im Erwachsenenalter. Das liegt wohl daran, dass Rubinsplitter recht breit gefächert ist. Ein Jugendlicher wird sich vielleicht eher auf die romantische Liebesgeschichte, das lustige Geplänkel und die phantastische Welt von Salvya konzentrieren, ein reiferer Leser entdeckt dahingegen eher die psychologischen Abgründe, die sich in den zwischenmenschlichen Begebenheiten offenbaren. Natürlich gefällt was ich schreibe nicht allen. Natürlich spricht Fantasy nicht jeden an. Natürlich wird es auch unter den hardcore Fantasy-Fans viele geben, die allein von Kai im Klappentext schon so abgeschreckt sind, dass sie dem Buch gar nicht erst eine Chance geben. Aber das ist schon okay so.

    Denn die, die den Weg nach Salvya finden, verlieren oft genug ihr Herz dort.

    Ganz egal welchen Alters.

     

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