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Wie ich zum Spaß ein Koreanisch-Nerd wurde

하나 [Hana] (Eins) HANGUEL 한글 – Das koreanische Alphabet

Ich bin ein Language-Suchti. Schon von klein auf schnappte ich neben meiner Muttersprache deutsch auf Korsika französisch und ein wenig englisch auf. Mittlerweile spreche ich diese drei Sprachen komplett fließend und im Laufe der Jahre bemerkte ich, dass mir das Sprachenlernen einfach Spaß machte. So gesellten sich noch einige weitere Sprachen dazu. Romanische Sprachen, die mit dem Französischen verwandt sind und mir darum besonders leicht fielen, nordische Sprachen wie das Norwegische oder das Isländische, denen ich aufgrund meiner Liebe zu diesen Ländern zugetan war. Aber auch Kurioses wie das Marshallese (welches ich wahrscheinlich nie gebrauchen werde) lernte ich gern. Eine neue Sprache zu lernen fühlt sich für mich nach einem Spiel an.

Nur um die asiatischen Sprachen habe ich bisher einen Riesenbogen gemacht, weil sie SO anders waren, allein das Alphabet hat mich abgeschreckt.

Und dann kam die Pandemie. Ich war zu Hause als 3000% MAMAAAAA und hatte das Gefühl, mein Gehirn schmilzt, wenn ich nicht etwas unternehme. Damals begann meine Asian-Drama-Sucht-Phase und von den drei (chinesisch, japanisch und koreanisch) Sprachen, fand ich das Koreanische am melodischsten (und die Dramen am besten *hömhäm) – und so dachte ich mir in einem Zustand geistiger Umnachtung: »Wäre doch cool, wenn ich nicht immer Untertitel lesen müsste …«

Ich schaute mir also zunächst mal das Hangeul (sagst du so in etwa: *Hang-göl) – das koreanische »Alphabet« an.
Früher war Chinesisch die einzige Schriftsprache in Korea. Aber im 15. Jahrhundert hat König Sejong (sprich *Se-tschong) eine Vorform des einfacheren Hangeul für seine Landsleute entwickelt, zusammen mit einer Anleitung zur Unterweisung des Volkes durch Gelehrte. Dadurch wurde Lesen und Schreiben auch den einfacheren Volksschichten zugänglich gemacht. Ein ziemlich revolutionärer und genialer Schritt, denn das Hanguel ist wirklich sagenhaft einfach!

Die Koreanische Schrift ist wie unsere, nämliche eine Buchstabenschrift – also nicht vergleichbar mit chinesischen Schriftzeichen. Im Vergleich zum Japanischen gibt es im Koreanischen (zum Glück!!!) auch nur eine Schrift (und nicht 3 … !!11!111)
Es gibt 19 Konsonanten (14 Konsonanten und 5 Doppelkonsonanten), 21 Vokale und die einzelnen Buchstaben werden silbenweise zusammengefasst … Bist du noch da? Es ist einfacher, als es klingt.
Geschrieben wird mittlerweile ebenfalls von links nach rechts, ein Segen für unser westliches Gehirn …

Als motivierter frischgebackener Koreanisch-Student habe ich mir das Hanguel in ein paar Tagen reingezogen und konnte nach einem Tag schon Wörter *lesen!!! Ich wusste zwar nicht, was die heißen, aber ich fühlte mich trotzdem wie Francois Champollion (der hat die ägyptischen Hieroglyphen entziffert).
Ich, Julchen aus good old Germany, las einfach mal Koreanisch! YEAH! Next step: Untertitel, das konnte ja nicht so schwer sein …


dachte ich.

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